…eine in Europa noch in den Kinderschuhen steckende Form der Wasserrettung. Lediglich Italien als eiserner Vorreiter, sowie einige wenige Länder haben diese Art der Rettung bereits eingeführt und seit Jahren auch äußerst positive Erfahrungen machen können!
In Deutschland ist die Hundewasserrettung zwar eher ein noch zaghafter Zögling, doch gibt es hier inzwischen Bemühungen, diese Thematik nicht nur anzusprechen, sondern auch umzusetzen.
In 2009 wurde in Deutschland seitens des DNK (Mitglied im VDH und FCI) das TEAMRETTUNGSDIPLOM –eine Kombination aus Hundewasserrettung und Rettungsschwimmer– auf den realen Einsatz in heimischen Gewässern abgestimmt. Eine entsprechende TEAMRETTUNGS-Prüfung des Hundes unter dem Reglement und Einsatz internationaler Wasserarbeitsrichter (FCI), sowie der aktuelle Rettungsschwimmernachweis (DLRG-Bronze+Silber) für Trainer/Hundeführer ist hierbei nicht nur eine logische Voraussetzung, sondern auch eine eindeutig erteilte Konzession.
Bedingung ist hier allerdings nicht nur der Erwerb derartiger Eignungsnachweise für sich selbst und den Hund, sondern auch die gleichzeitige Bereitschaft, zu einem dauerhaften ehrenamtlichen Einsatz in eben einem solchen Umfeld - anderenfalls wäre es unweigerlich purer Sport und eben keine „Rettungsarbeit“ in dem Sinne. Hier sind Hund und Mensch im Team ganz real im Einsatz, unterstützen und bereichern so die allgemeine Wasseraufsicht an hiesigen Gewässern (Seen) mit Strandbad in deren Belangen.
Die Hunde sind ständig bereit, das Erlernte auch einsetzen zu können, aber bereits im Vorfeld schon derart wachsam, dass es hoffentlich erst gar nicht bis zum „Letzten“ kommt. In dieser Phase übernimmt im Rettungsteam bereits der Hund durch sein Gespür für Gefahr bzw. der Situation entsprechendes anormales Verhalten (sehr starke Gestiken, plötzlich abtauchende Personen, kreischende Schreie etc.) eine gewisse präventive Maßnahme und wirbt schon in dieser frühen Phase beim Hundeführer/Rettungsschwimmer um besondere Aufmerksamkeit. Die Erfahrungen seit Beginn unserer Einsätze zeigen und bestätigen, dass dem Hund kaum derartige Ereignisse entgehen und genau hierin liegt einer der ganz großen Vorteile in der Zusammenarbeit mit Hunden bei dieser Art von präventiver Wasserrettung – natürlich im Ernstfall ganz zu schweigen von eben auch den hervorragend unterstützenden Möglichkeiten in der Wasserrettung selbst: Menschen in Seenot – bewusstlose Person bergen, Rettungshilfe ausbringen, den Rettungsschwimmer in seiner Tätigkeit unterstützen und last but not least ist auch die Ortung (Leichensuche im Wasser) ein weiterer Einsatzbereich speziell dafür ausgebildeter Hunde!
Während der Saison helfen nicht nur ständige Einsätze und wiederholte Präsentationen von Hund und Mensch, die Zusammenarbeit im Team vielen weiteren Menschen aufzuzeigen, sondern auch vor Ort eine weitere zarte Bande zwischen Hund (hier vor dem Hintergrund als Lebensretter) und breiteren Teilen der Bevölkerung zu knüpfen.
Ständige, ganzjährige wöchentliche Trainingseinheiten (in der Winterzeit verstärktes Training der Hundeführer im Hallenbad) sind nicht nur eine Grundvoraussetzung für die physische und psychische Verfassung von Hund und Trainer, sondern auch ein Muss, sich hier ständig auf dem Gebiet um die Hundewasserrettung immer auf den neuesten „Stand“ zu bringen und zu halten.
Nicht jeden Hund, aber auch nicht jede Rasse trifft man bei dieser Art von Arbeit an, es muss einfach passen und gewisse Voraussetzungen –wie z.B. ungebändigte Freude an der Wasserarbeit, Sozialverhalten, Hüteinstinkt, Arbeitswille vereint mit Kraft und Ausdauer etc.- müssen gegeben sein. Wir arbeiten hier nicht nur bestens und hervorragend mit einer Bouvier des Flandres-Hündin, hier wird vor allem die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit –gepaart mit entsprechender Überzeugungs- und Ausstrahlungskraft sowie einer nicht zu verheimlichenden Einsatzfreude– dieser Rasse auch in dieser Funktion geschätzt!
Der Weg ist das Ziel!
Die ersten Schritte sind getan, auch wenn in Deutschland dies noch unter dem Sammelbegriff Hundesport geführt wird. Seit 2012 ist der sportliche Bereich der Hundewasserarbeit sowie die TEAMRETTUNG mit dem TEAM-RETTUNGS-DIPLOM als Rettungshundesport auch erstmals in Deutschland im DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundesportvereine) integriert. Somit wurde zumindest erst einmal der Wasserarbeit -als neuer Bereich im Hundesport- Rechnung getragen.
Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.
Marie von Ebner-Eschenbach